Tauchen Sie ein in die Traumzeit und die 60.000-jährige Geschichte der Ureinwohner. In Victoria haben Sie an vielen Stellen Gelegenheit dazu, die älteste noch präsente Kultur der Welt aktiv zu erleben. Lernen Sie ihre Traditionen kennen und lassen Sie sich von dem einzigartigen Naturverständnis faszinieren.

Nicht nur in Melbourne, auch in den verschiedenen Regionen Victorias finden Sie Begegnungsstätten, Kunst- und Kulturausstellungen sowie Aktivitäten und Ausflüge, die Sie mit den Lebensweisen der Ureinwohner vertraut machen. Dabei werden Sie feststellen, dass diese sich teils stark voneinander unterscheiden. Insbesondere zu den Ureinwohnern Nordaustraliens gibt es signifikante Unterschiede, die sich vor allem durch die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse begründen.

Dabei gibt es allein in Victoria 38 unterschiedliche Stämme mit elf verschiedenen Sprachen und entsprechenden eigenen Bräuchen. Gemeinsam mit einigen Stämmen aus dem benachbarten New South Wales und Tasmanien werden sie als "Koorie" bezeichnet. Die noch enger gefasste "Kulin Nation" ist eine Allianz aus fünf verschiedenen Sprachgruppen rund um Melbourne und dem zentralen Victoria.

Charakteristisch für die Koorie sind beispielsweise aufwändig verzierte Umhänge aus Possumleder, die die lokalen Stämme gegen die Kälte trugen. Die Koorie sind auch die einzigen, die statt Didgeridoo auf Possumleder-Trommeln spielten. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen zeigen sich auch in der Herstellung von Webereien, Körben und Schilden, da die Bäume, aus denen sie gefertigt wurden, nur hier wachsen. Bumerangs waren nicht sehr verbreitet. Auch die traditionelle Ureinwohner-Kunst Victorias unterscheidet sich sehr von der in anderen Teilen Australiens. Bei internationalen Besuchern sind besonders die aus Punkten gebildeten Malereien bekannt. Diese gibt es in Victoria nicht, sondern die Gestaltung basiert eher auf Linien und Formen, die an Diamanten erinnern. Auch die Farben unterscheiden sich von denen der Wüstenvölker, da sie die andersartige Umgebung widerspiegeln. So gehört Orange weniger zur Palette, stattdessen finden sich das Blau des Himmels und des Meeres sowie das Weiß der Sandstrände. Als Medium benutzten die Koorie vor allem Fels, Baumrinde, Holz und Sand für Ihre Kunst. Besonders gut erhalten sind die figürlichen Felszeichnungen, die sich mit der Traumzeit, dem Schöpfungsprozess, beschäftigen. Die zeitgenössische Ureinwohner-Kunst Victorias nutzt gerne Schablonentechnik, auch Installationen und Skulpturen sind beliebt.

Eine zentrale Rolle in der Kunst aller Ureinwohner steht die Traumzeit. Die Koorie erzählen sich, dass der Geist Bunjil als spiritueller Erschaffer in der Erscheinung eines Keilschwanzadlers die ersten Menschen, Flüsse, Berge, Vögel und Bäume zum Leben erweckte.

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